René Groebli (* 9. Oktober 1927 in Zürich) begann bereits in jungen Jahren mit der Fotografie. Seine ersten Aufnahmen machte er mit einer Rolleiflex-Kamera. Im Jahr 1943 begann er seine fotografische Ausbildung in Zürich und spezialisierte sich später an der Kunstgewerbeschule Zürich auf Fotografie. Im Jahr 1948 erhielt er sein Diplom als Dokumentarfilmkameramann und begann daraufhin seine Karriere als Fotograf.
1949 veröffentlichte René Groebli sein erstes Buch mit dem Titel “Magie der Schiene”. Es handelte sich um ein wegweisendes Fotoessay, das die französische Dampfeisenbahn in einer Wechselwirkung von Rauch, Geruch, Landschaft, Romantik und Tendenz porträtierte und so Gefühle als Symbole der Kraft des Lichts darstellte. Im Jahr 1954 veröffentlichte er sein bekanntestes Werk “Das Auge der Liebe”, ein fotografisches Liebesgedicht von zeitloser Poesie.
René Groebli wurde von namhaften Schweizer Fotografen wie Jakob Tuggener und Robert Frank beeinflusst. Insbesondere die Subjektivität in Robert Franks Werk faszinierte René Groebli und führte ihn zu seiner eigenen subjektiv-poetischen Bildsprache. Er fotografierte, was nicht sichtbar ist: Bewegung, Dynamik und Geschwindigkeit. Seine Aufnahmen zeichnen sich durch eine gekonnte Inszenierung von Silhouetten, Licht und Schatten, Schärfe und Unschärfe aus und leben von Andeutungen und Assoziationen.
Die Fotoserie “Das Auge der Liebe” beeindruckte auch den Fotografen Edward Steichen, der zu dieser Zeit als Kurator im Museum of Modern Art (MoMA) in New York tätig war. Steichen besuchte René Groebli im Jahr 1953 in Zürich und erwarb sofort eine seiner Aktstudien für die renommierte Fotosammlung des MoMA. Zudem lud er Groebli ein, an der Ausstellung “The Family of Man” teilzunehmen.
Die Hochzeitsreise von René Groebli und seiner Frau Rita im Jahr 1953 führte das Paar nach Paris und Südfrankreich. Dort entstand eine Fotoserie, die sich auf eine zeitlich begrenzte und emotionale Situation konzentrierte. Die Bilder faszinieren durch ihr Spiel mit Silhouetten, Licht, Schatten und Bewegungen. Im Zentrum steht dabei immer seine Frau Rita.
René Groebli hat im Laufe seiner Karriere zahlreiche Ausstellungen und Veröffentlichungen gehabt. Seine Werke wurden in renommierten Museen und Galerien weltweit gezeigt, darunter das Museum of Modern Art in New York und das Centre National de la Photo in Paris. Er erhielt mehrere Preise und sein fotografisches Schaffen wird sowohl für seine technische Meisterschaft als auch für seine poetische Bildsprache geschätzt.
René Groebli lebt und arbeitet weiterhin als Fotograf und hat seine Werke in verschiedenen Katalogen, Monografien und DVDs veröffentlicht. Sein Schaffen umfasst eine Vielzahl von Themen, darunter seine berühmten Eisenbahnbilder, Aktaufnahmen, Landschaften und Porträts.
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