„Wir haben es mit einem beispielhaften Bestand zeitgenössischer Landschaftsfotografie zu tun“. Gerry Badger
Henry Schulz erschafft in seinen Fotografien magische Bildräume, welche mit Erinnerungen und Momenten unserer Geschichte arbeiten.
Die 61 Fotografien dieser Serie wurden von Henry Schulz zwischen 2020 und 2023 in verschiedenen Bundesländern in Deutschland aufgenommen, in welchen er ein faszinierendes Psychogramm unserer Kulturlandschaften entwickelt hat. In den genau konzipierten Ausschnitten, Komposition und Strukturen dieser oft verlassenen Orte erschließt sich ein Bildraum, welcher mit Erinnerungsmomenten arbeitet und die einfachen alltäglich scheinenden Sujets in unsere eigene Geschichte hinein erweitert.
Es lassen sich feine Spuren eines Albert Renger-Patzsch, Lee Friedlander oder Michael Schmidt finden. Auch bei Henry Schulz trifft das serielle Wesen der Arbeit immer auch auf eine visuell-psychologische Lesart des Ortes. Aber die leise Theatralik der Menschendinge in den Aufnahmen von Henry Schulz entspringt dem Hier und Jetzt, stellt Fragen nach unserer Erinnerungskultur und unserem Bewusstsein der Zerstörung der Natur und Nutzung der vor- handenen Ressourcen.
Es gelingt den Bildern, die gesellschaftlichen Veränderungen in diesen speziellen Kulturräumen zwischen Stadt und Land, zwischen Gestern und Heute, sichtbar werden zu lassen. In diesen visuellen Zeiträumen lassen sich komplexe Begriffe wie Heimat und Erinnerung auf eine besondere, dokumentarische Art neu interpretieren. Mithilfe dieses fotografischen Ansatzes wird eine gültige, zeitgenössische Abbildung der Orte und Landschaften geschaffen, welche die Darstellung ihrer Aura und Verwandlung durch die Zeit und uns Menschen beschreibt.